Zwölf Jahre Fast Fashion Branche liegen hinter mir. Es waren intensive Jahre, die Spuren hinterlassen haben. Ich hatte fast täglich mit Lieferungen von tollen neuen Styles zu tun. Einerseits liebte ich es, sie auszupacken, mit ihnen zu arbeiten und sie ins beste Licht zu rücken. Andererseits verspürte ich innerlich den Druck, immer von allem das Neueste tragen zu müssen. Denn ich hatte auch eine Vorbildfunktion für meine MitarbeiterInnen und KundInnen zu erfüllen. Attraktive Personalrabatte machten es mir leicht und so kaufte ich immer mehr und mehr. Ob ich etwas brauchte oder nicht, spielte dabei keine Rolle.
Meine Erfahrungen aus der Fast Fashion Branche
Die Fast Fashion Branche ist geprägt von schnellen und sich ständig ändernden Trends. Was diesen Sommer total angesagt ist, ist im nächsten Sommer schon wieder out. Jede Kollektion – und davon gibt es in der Fast Fashion Branche in der Regel 12, manchmal aber auch bis zu 24 (!) im Jahr – muss also möglichst schnell abverkauft werden.
Spätestens alle vier Wochen musste Platz geschaffen werden für die neue Kollektion, die schon bereit stand und den besten Platz bekommen sollte. Mit dem Verkauf der Ware kamen wir kaum hinterher. Es herrschte enormer Druck. Was folgte waren radikale Rabatte. Und selbst dann standen wir nicht selten vor einem riesigen Berg an nicht verkaufter Kleidung, die vor lauter Fülle keinen Platz mehr auf der Verkaufsfläche fand.
Das Outlet war die letzte Station, bei der zu unterirdischen Preisen die immer noch neue, ungetragene Ware zu einem Spottpreis veräußert wurde. Was wiederum mit der nicht im Outlet verkauften Ware passierte, darüber kann ich nur spekulieren. Es ist aber kein Geheimnis, dass viele Fast Fashion Unternehmen oftmals keine für sie günstigere Möglichkeit sehen, als die nicht verkaufte Ware zu verbrennen. Was für eine unfassbare Verschwendung!
Das Ergebnis von Fast Fashion: Ein völlig überfüllter Kleiderschrank
Ich verlor schnell die Übersicht darüber, was ich eigentlich alles besaß. Und so kam es vor, dass Kleidungsstücke fast ungetragen in meinem Schrank verschwanden. Und obwohl ich mir einen zweiten Kleiderschrank im Keller zulegte, reichte der Platz irgendwann nicht mehr aus. Ich war regelmäßig gezwungen auszumisten. Dabei waren die Klamotten noch nicht mal alt und schon gar kein “Mist”. Ab und zu stellte ich mich auf den Flohmarkt, aber häufig empfand ich den Aufwand und das frühe Aufstehen als nicht besonders lohnenswert. Ich steckte also alles in einen Sack und brachte es zum nächsten Altkleider-Container um die Ecke. Diese “Spende” bescherte mir sogar ein gutes Gefühl. Ich dachte, damit etwas halbwegs Sinnvolles zu tun. Wie du deine Kleidung sinnvoll spenden kannst, kannst duhiernachlesen.
Mein neues Motto: Ab jetzt nur noch Lieblingsteile
Heute ist mein Kleiderschrank zwar immer noch nicht minimalistisch, aber immerhin übersichtlich! Und ich fühle mich so viel besser damit. Weniger Kleidungsstücke in Summe, dafür mehr Lieblingsteile. Teile, die ich mir ganz bewusst ausgesucht habe. Teile, die zeitlos und vielseitig kombinierbar sind. Teile, an denen ich auch aufgrund ihrer guten Qualität lange Freude habe. Wie ich beim Aus- und Aufräumen vorgegangen bin und wie auch Du für mehr Ordnung und Übersicht in Deinem Kleiderschrank sorgst, erfährst Du hier.
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